Zuerst eine erfreuliche Nachricht: Erektionsstörungen sind heilbar, und die Erfolgsquote der Behandlung ist heutzutage sehr hoch. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Patient mit Erektionsstörungen behandelt werden kann:
- Perorale Präparate, die die Blutzufuhr zu den Schwellkörpern fördern
- Unterdruckpumpe (Vakuumpumpe)
- Verabreichung von Medikamenten in die Harnröhre
- Injektion des Wirkstoffs in die Schwellkörper
- Stoßwellentherapie
- Chirurgischer Eingriff – Einsetzen eines dauerhaften Implantats
Im Folgenden können Sie sich mit den einzelnen Behandlungsmethoden vertraut machen.
Da erektile Dysfunktion ein Anzeichen für schwerwiegendere Erkrankungen sein kann (z. B. ischämische Herzkrankheit, Diabetes usw.), sollte der Patient sich nicht nur bei einem Urologen, sondern auch bei einem Spezialisten für innere Medizin untersuchen lassen.
Sollte bei der internen Untersuchung eine schwerwiegendere Erkrankung festgestellt werden, muss diese Erkrankung zuerst behandelt und erst dann die erektile Dysfunktion angegangen werden.
Bei der Untersuchung konzentriert sich der Arzt darauf, die Ursache des aktuellen Zustands zu ermitteln. Die Ursachen können organischer Natur sein, was am häufigsten vorkommt, oder psychogener Herkunft. Weitere Informationen finden Sie im Artikel: Wie verläuft der Besuch beim Arzt.
Falls Sie noch nicht bereit sind, einen Arzt aufzusuchen, und zuerst frei verkäufliche Mittel ausprobieren möchten, gibt es auch eine Lösung für Sie. Vakuumpumpen und verschiedene Medikamente zur Unterstützung der Erektion sind auch ohne ärztliche Verschreibung erhältlich (siehe unten). Sie sollten sich jedoch immer ausführlich über das spezifische Produkt und mögliche Gegenanzeigen informieren.
Behandlung von Erektionsstörungen
1. Medikamente
Die Grundlage der Behandlung liegt in der Verabreichung von Medikamenten, die den Blutfluss zu den Schwellkörpern erhöhen. Die bekanntesten Arzneimittel zur Behandlung einer erektilen Dysfunktion enthalten Wirkstoffe wie Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil oder Avanafil. Sie unterscheiden sich je nach Wirkungseintrittsgeschwindigkeit und Wirkungsdauer. Zu den bekanntesten gehören Viagra (Wirkstoff Sildenafil) und Cialis (Wirkstoff Tadalafil). Die meisten dieser Arzneimittel sind verschreibungspflichtig. Im Internet sind jedoch ähnliche Medikamente mit den gleichen Wirkstoffen ohne ärztliche Verschreibung online erhältlich.
Achtung! Diese Medikamente dürfen nicht mit Nitraten kombiniert werden, die bei der Behandlung von ischämischer Herzkrankheit verwendet werden. Die gleichzeitige Einnahme dieser Arzneimittel kann tödlich sein.
Die oben genannten Medikamente erhöhen den Blutfluss in den Schwellkörpern. Um eine Erektion zu erreichen, ist erotische Stimulation erforderlich. Die Einnahme des Medikaments allein, ohne erotische Stimulation, führt nicht zu einer Erektion.
2. Vakuumpumpen
Vakuumpumpen (Unterdruckpumpen) sind freiverkäufliche Hilfsmittel, die eine Erektion mechanisch auslösen können. Sie sind online oder in Erotikgeschäften (Sexshops) erhältlich. Der Penis wird in den Zylinder der Pumpe eingeführt.
Die anschließende Entfernung der Luft im Zylinder erzeugt einen Unterdruck, der zu einer Erektion führt.
Nach dem Abnehmen der Pumpe wird ein Penisring auf den Penis gesetzt. Durch das Anbringen eines Kunststoff- oder Silikon-Penisrings an der Peniswurzel wird der Blutabfluss verhindert und somit das Erschlaffen des Penis vermieden.
Ein Arzt oder ein gut geschulter Erotikwarenverkäufer wird Sie bei der Auswahl und Anwendung der Pumpe beraten.
3. Verabreichung von Arzneimitteln in die Harnröhre
Eine mögliche Behandlung der erektilen Dysfunktion ist die Verabreichung von Prostaglandin E1 (Alprostadil) in die Harnröhre mithilfe eines Applikators. Diese Methode hat sich als nur wenig wirksam (nur in 65% der Fälle) und gleichzeitig kostspielig erwiesen. Daher wird sie nicht häufig angewendet.
4. Injektion des Wirkstoffs in die Schwellkörper
Diese Form der Behandlung, auch als intravenöse Behandlung bezeichnet, ist wirksamer als die Verabreichung des Wirkstoffs durch die Harnröhre. Durch die Injektion von Prostaglandin kommt es zur Entspannung der glatten Muskulatur der Blutgefäße im Penis, was zu einem erhöhten Blutfluss und einer Erektion innerhalb von 10 bis 15 Minuten, sogar ohne erotische Stimulation, führt. Die Eignung der Injektion, die Art der Verabreichung und mögliche Nebenwirkungen sollten mit einem Arzt besprochen werden.
5. Stoßwellentherapie
Bei dieser Behandlung werden niederenergetische Stoßwellen mithilfe einer Sonde, die im Bereich unter den Hoden platziert wird, angewendet. Die Stoßwellen helfen, den Blutfluss im Penis zu steigern und die Blutgefäße zu regenerieren. Die Behandlung ist schmerzlos und wird von einem Facharzt wie einem Urologen oder Andrologen durchgeführt.
6. Behandlung mit Penisimplantaten
Falls die Behandlung mit Medikamenten oder intravenösen Injektionen unzureichend ist, kann ein Arzt eine chirurgische Lösung vorschlagen. Dabei wird ein Penisimplantat (Prothese) in die Schwellkörper des Penis eingeführt. Das Implantat kann entweder halbfest (biegsam) oder aufblasbar sein. Ein Facharzt wird Ihnen ausführliche Informationen zu Wirkung, Vorteilen und Risiken geben.
Der Weg zu einer stabilen Erektion kann kurz und gerade oder lang und kurvig sein. Es lohnt sich jedoch definitiv, diesen Weg einzuschlagen. Gesundheit ist unser wertvollstes Gut. Ein integraler Bestandteil davon ist die sexuelle Gesundheit, die zu einem qualitativ hochwertigen und glücklichen Leben beiträgt. Lassen Sie uns dies leben.
Quellen:
https://www.medscape.com/answers/444220-69973/what-is-the-role-of-medicated-urethral-system-for-erections-muse-in-the-treatment-of-erectile-dysfunction-ed
https://en.wikipedia.org/wiki/Intracavernous_injection